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Free PDF Die Moskauer: Wie das Stalintrauma die DDR prägte

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Die Moskauer: Wie das Stalintrauma die DDR prägte

Pressestimmen

ein aufregendes und erschütterndes Buch (Stefan Berkholz Südwestrundfunk, SWR 2 2019-07-11)Wer sein eindrückliches Buch liest, erfährt viel über die kommunistische Herrschaft, die auf Paranoia und Denunziation basierte. (Christoph Münger Tages-Anzeiger 2019-06-22)Andreas Petersen hat ein wichtiges, notwendiges Buch geschrieben. [...] Über die DDR und ihre Gründungsväter wird man nach der Lektüre dieses klugen Buches anders sprechen müssen (Jörg Baberowski Frankfurter Allgemein Zeitung 2019-06-11)Die Stärke des Buches liegt in [...] Lebensgeschichten mit oft schwer fassbaren Schrecknissen (Aachener Zeitung 2019-04-23)Petersens Buch liest sich wie ein Roman. Es ist spannend, enthält dramatische Höhepunkte und fordert Empathie (Ilko-Sascha Kowalczuk Süddeutsche Zeitung 2019-04-15)Das Ergebnis des Großen Terrors, das beleuchtet Petersen in dem akribisch recherchierten Buch [...], war eine von Stalin atomisierte, total ergebene und widerspruchslose Funktionärskaste. (Gerd Nowakowski Der Tagesspiegel 2019-03-27)

Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten

Verlag: S. FISCHER; Auflage: 1. (13. März 2019)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3103974353

ISBN-13: 978-3103974355

Größe und/oder Gewicht:

15,2 x 3,3 x 22,8 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

5.0 von 5 Sternen

4 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

Nr. 21.825 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)

Gutes Sachbuch

"Die Moskauer" ist das erste Buch, welches so präzise über die deutschen Genossen berichtet, die aus derSowjetunion kamen, Stalins politischen und vor allem völlig willkürlichen Säuberungsaktionen miterlebthatten und entkommen waren und die mit diesen Erfahrungen die DDR gründeten und ihr ein politisches,ungesundes Gepräge gaben.Das bereits beim Fundament des neuen Staates mit Lug und Trug hantiert wurde, bringt die Tochter soeines Genossen im Rüchblick auf diese Zeit sehr gut auf den Punkt: "... wir haben nicht die Wahrheit über die Sowjetunion gesagt, wenn wir bei uns in Deutschland darüber sprachen; wir haben nicht die Wahrheit überuns in Deutschland gesagt, wenn wir in der Sowjetunion darüber sprachen; wir haben gelogen." Das ist richtig,aber die Erkenntnis kam zu spät.Andreas Petersen bringt hier Beispiele, da sind die linientreuen und ehrlichen deutschen Genossen, die inMoskau lebten, nur knapp dem Tod entkommen. Mit diesen Erfahrungen, noch dazu vom großen roten Bruderin der eigenen Biografie zugefügt, haben sie den ersten sozialistischen deutschen Staat gegründet undaufgebaut. Das dies letztlich schief gehen musste, auch wegen dieser gemachten Erfahrungen und derfehlenden Aufarbeitung dessen, wird beim Lesen dieses Buches schnell deutlich.Die deutschen Genossen kamen bereits in die Sowjetunion, mit völlig falschen Vorstellungen. Bis heute weißso gut wie niemand, dass Stalin bereits die Idee von einer klassenlosen Gesellschaft Anfang der 30eraufgegeben hatte. Allein diese Erkenntnis muss für viele ein Schock gewesen sein. Hinzu kam die großewirtschaftliche Not und die unfreundliche Behandlung der deutschen Genossen durch die sowjetischen Brüder.Das die Deutschen darüber in der Sowjetunion nur unter Lebensgefahr reden und diskutieren konnten, istbeinah noch zu verstehen, aber der eigentliche Knackpunkt für mich: Wie konnten sie mit diesem Wissen undden eigenen Erfahrungen mit der DDR so einen Abklatsch der Sowjetunion auch nur probieren?Zum Verstehen der eigenen Geschichte ist dieses Buch ein wertvoller Beitrag !!!

Das „ZK der SED“, das „Politbüro“ der „KPD“ gerade nach 1945. Der strikte und, mit Recht so zu nennende, diktatorische Aufbau der DDR. Die Strukturen des Staatsapparates, vor allem aber die Charaktere, die „geformten“ Persönlichkeiten der leitenden Figuren jener Jahre, Pieck, Ulbricht, Mielke und viele andere, dies alles hat „gewirkt“. In einer bestimmen Art und Weise, die, kühl betrachtet, kaum Unterschiede zum Faschismus im dritten Reich, seiner menschenverachtenden Haltung und seinen „Vernichtungen“ von Menschen bereithält.Wie das aber so geworden ist, was diese Menschen zu dem gemacht hat, was sie dann waren, welche Hoffnungen mit dem Sozialismus in Rußland nach der Oktoberrevolution verbunden waren, wie viele, flüchtig aus Deutschland oder freiwillig aus Idealismus in jenes Rußland gingen, um sich zu beteiligen, voller Glauben und Überzeugung und was mit diesen geschah, all das legt Andreas Petersen sachlich, ruhig, umfassend fundiert und zugleich erschreckend und schockierend vor.Anhand vieler Einzelschicksale, die sich flüssig in die Darstellung einbauen gibt es wohl kaum ein anderes Werk aktuell, dass die gnadenlosen Säuberungen, den Despotismus, die Denunziationen und das unendliche Leiden so vieler Menschen, Familien, Frauen, Väter, Kinder in dieser Form geballt dem Leser vor Augen führt.Die „Bestie Mensch“ erschreckt, ohne Frage. Wobei es nur am Rande die eigentlichen Folterknechte sind, denen Petersen sein Augenmerk gibt (denn diese waren selbst nie gesichert, wie die Säuberungen im NKWD zwischen 1936 und 1938 zeigen), sondern der genauen Schilderung des „Systems Stalin“ mit all seiner Gehirnwäsche, seinen Umerziehungen und seiner Interesslosigkeit an irgendeinem Menschenleben gegenüber. Millionen wurden gezielt, bewusst und mit Plan und Strategie „vernichtet“, Teilweise „nur so“, wie es vielfach wirkt.Wie dies jene Männer und Frauen geprägt hat, die mehr durch Zufall wohl diese Jahre in Russland überlebten, was das für Persönlichkeiten nachher waren, die eben all das auf eine nur widerlich zu nennende Weise überlebt haben, das sind die eigentlichen Momente, die Petersen hervorragend herausarbeitet und die dem Leser ein umfassendes Bild von „gebrochenen und neu zusammengesetzten“ Persönlichkeiten vermittelt, von „kalten Apparatschiks“ und mitleidlosen „Polit-Profis“, die auch die besten Freunde zu Zeiten vorausschauend ohne jedes Bedauern an den sicheren Tod durch die Kugel oder im Lager preisgegeben haben.Und da Petersen das personalisiert und allen seinen Analysen immer Menschen aus Fleisch und Blut mit ihrer Geschichte zur Seite stellt, packt das Werk durchgehend und lässt den Leser auch nach der Lektüre lange nicht los.Wobei Petersen ebenfalls, und das ist eine positive Folge der Lektüre, den Blick des Lesers für solche Strategien und Manipulationen bereits im Vorfeld nun geschärft hat. Seien es radikale Sekten, seien es politische Propagandisten, seien es Desposten, wie das funktioniert, welcher brachialen, kranken Logik das folgt und wo man auch heutzutage in Ansätzen wieder Ähnliches vorahnen kann, allein dafür sollte das Buch breit gelesen werden.Und ein zweites wird eindringlich klar: Die Austauschbarkeit politischer Parolen und Haltungen. Je nachdem eben, was gerade im innersten Kreis durch Stalin und seine Getreuen „angesagt“ war. Wovon auch Schostakowitsch „ein Lied“ dann singen konnte.Eine fundierte, belastbare Lektüre einer Schreckenszeit, Schreckensherrschaft und deren „inneren Regeln“, die jene Menschen umfassend geprägt und erzogen“ hat, die damals (an der kurzen Leine Moskaus“ den (nur vermeintlichen) „Arbeiter und Bauernstaat“ auf deutschem Boden geprägt und gestaltet haben.

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